Kurzbericht des 79. Kongress vom 23./24. Mai 2017 in Bern
Pünktlich eröffnet Andreas Menet den Kongress. Wir sind hier für den öffentlichen Verkehr. Wir entgegnen den Liberalisierungsturbos, dass in der Schweiz der ÖV einen hohen Stellenwert inne hat. An diesen zwei Tagen setzen wir uns für die Anliegen aller Mitarbeiter ein. A. Menet begrüsst alle anwesenden Mitglieder und die verschiedenen Gäste aus den Gewerkschaften und der Politik. Es folgt eine Orientierung über den Ablauf des Kongresses. D. Anthamatten wurde als Stimmenzähler gewählt. Frau C. Jäggi wurde als Tagsatzungssekretärin gewählt.
G. Tuti hält das Eintrittsreferat. Vom ETF dann zum Flug und Lkw Verkehr bis zur Eisenbahn.
In allen Branchen gibt es Mitarbeiter die als sogenannte «Scheinselbstständigerwerbende» Ihrem Erwerb nachgehen müssen. Piloten die nach der Ausbildung gratis arbeiten müssen um auf Ihre Flugstunden zu kommen. Übergang zu den Fernbussen. Das BAV erteilt der Firma Domo Reisen Konzessionen für diverse Linien in der Schweiz. Jetzt ist es soweit, der erste Schritt des «inszenierten» Wettbewerbs. Das Schweizer Stimmvolk hat in den letzten Jahren in sämtlichen Abstimmungen für den ÖV abgestimmt. Wie zum Beispiel der «FABI». Milliarden von Franken wurde in den Um und Ausbau investiert. Wieso verhält sich das BAV so neben der Spur?
Ein Votum für die Abstimmung vom 24. September 2017. Stimmt für diese AHV Revision und legt ein Ja in die Urne. G. Tuti beendet sein Referat mit: Ich habe fertig.
A. Menet führt durch die Wahlen. G. Tuti wird einstimmig wiedergewählt mit Standing Ovation.
B. Spalinger wird bis auf sechs Stimmen wiedergewählt. M. Avallone wird bis auf zwei Enthaltungen wiedergewählt. Vorstand SEV Wahlen. A. Cambi, D. Tonina und P. Käppler gewählt. V. Bologna stellt den Sozialbericht vor mit diversen Videosequenzen. Die SEV Jugend appelliert an die Teilnehmer des Kongresses die Jugend mehr einzubeziehen in die Unterverbände. Ohne Nachwuchs stirbt der SEV.
Diverse Gäste halten Referate über die Zukunft des Schienenverkehrs in Europa. Mit kritischen Blick auf die Neuen Liberalisierungswellen vor allem im Jahre 2020 bei der Öffnung des Fernverkehres.
Nach dem Mittagessen beginnt A. Menet mit dem Traktandum 9. Positionspapiere. M. Avallone stellt die Mitgliederwerbung in Zukunft als Hauptaufgabe der Unterverbände und Sektionen. Mitglied wirbt Mitglied. Die Aktion vom letzten November als in sehr kurzer Zeit über 300 Mitglieder im Wankdorf demonstrierten, beeindruckte die SBB. Die Verschlechterung der bei der Kostenübernahme der Risikoprämie konnte zu einem grossen Teil verhindert werden.
P. Rechtsteiner hält ein beeindruckendes Referat über die Geschichte der AHV und plädiert für ein Ja am 24. September 2017. Es ist P. Rechtsteiner in der Frühlingssession im Parlament gelungen, eine wenn auch hauchdünne Mehrheit für die Vorlage zu gewinnen.
Referat von Mikael Nyberg. Als schlechtes Beispiel wie man die integrierte Bahn zerschlagen kann, liefert M. Nyberg aus seiner Heimat Schweden. Die Politik in Schweden versprach der «Markt» wird mit dem kommenden Wettbewerb die Preise der Infrastruktur senken und somit für die öffentliche günstiger. Er befragte diverse Mitarbeiter die ihrerseits mit guten Beispielen darlegen, wie die Auswirkungen sind wenn nur das allernötigste an der Infrastruktur behoben wird.
Referat D. Lehmann Koordinatorin Verkehrspolitik SEV. Appel und mahnende Worte ans BAV gesandt. T. Giedemann referiert und greift das BAV mit seinem Direktor P. Flüeglistaler an.
Das Vorgehen von Cargo International, in Spanien Lokführer anzuwerben um in Deutschland zu fahren ist anders ausgedrückt Staatsdumping. Referat von C. Cuciniello die unsere Bundespräsidentin D. Leuthard daran erinnert, die integrierte Bahn nicht zu zerschlagen. Referat M. Rohrmann Präsident des sozialen Dialogs der Eisenbahn der EU. Er ist immer wieder von neuem erstaunt wie die Eisenbahn in der Schweiz funktioniert. Referat von Hr. Schürch ZP des LPV’s die Resolution ist angenommen. Referat von A. Sabetti über das Lohndumping auf dem Lago Maggiore. Es sei eine sehr komplizierte Situation weil auch zwei Länder involviert sind. Referat M. Hunziker vom VPT und von J. Malinovska vom ETF. Der Verband will näher an die Basis seiner Mitglieder. Referat von C. Fankhauser Gewerkschaftssekretär. Viele Arbeitnehmende erkranken an den herausfordernden Einteilungen und kurzfristigen Änderungen im Dienstplan. Referat vom M. Krieg. Er fordert alle Bereiche auf das Thema der Digitalisierung 4.0. aufzunehmen. Referat B. Spalinger über die Vertragspolitik. Sehr sachliche Ausführungen mit Schilderungen und Beispielen von Arbeitgeber und Arbeitnehmerseite. Referat V. Brodard über die Sozialpolitik und die Altersvorsorge 2020. Sie fordert bei ber Bemessung des Landesindexes der Konsumentenpreise, den Einbezug der Krankenkassenprämie und der Mietpreise. Ausserdem informiert Sie dass der minimale Ansatz der Ergänzungsleistungen sehr wahrscheinlich gesenkt wird. Referat V. Leggiero vom VPT. Er stellt die Unabhängigkeit der Gewerkschaft infrage wegen dem Beschluss für die Annahme der AHV Abstimmung. Er ist nicht einverstanden mit dem Vorgehen des Vorstandes. Darauf antwortet G. Tuti und kontert äusserst souverän und argumentiert, dass es eine demokratische Abstimmung gab und dieser Beschluss so zustande gekommen ist. Wenn man sich jetzt nicht an die Beschlüsse und Abmachungen halten würde, dann verliere man unweigerlich an Glaubwürdigkeit.
Ein Film über die Firma Uber wird gezeigt.
Referat von P. Peder Gewerkschaftssekretär. Er stellt einen 24 jährigen Lokführer vor, der sich im Zusammenhang mit der Digitalisierung 4.0 fragt ob es seinen Berufsstand in Zukunft noch geben wird.
Theatervorführung von sechs Mitgliedern des AS. Die Vorführung steht auch im Zeichen von Arbeit 4.0.
Wie könnte es in Zukunft auf Schweizer Bahnhöfen aussehen und wie die Angestellten Ihren Lebensunterhalt bestreiten, wenn sie bei der SBB nicht mehr gebraucht werden. Eine gelungene und pointierte Vorstellung der mit viel Applaus gewürdigt wurde.
Referat von A. Ringoir VPT. Weckruf an die Politik Ihre Verantwortung betreffend der Digitalisierung wahrzunehmen, damit auch die Menschen einen Platz im System haben.
Schluss des Kongresses und Verabschiedung A. Menet als Kongresspräsident.
Schibli Philippe