SICHERHEITSKAMPAGNE
STOPP GEWALT – MEHR RESPEKT FÜR DAS PERSONAL

In den SEV-Unterverbänden und Sektionen, aber auch in den Verkehrsbetrieben selber ist es ein grosses Thema: Jeden Tag werden Kolleginnen und Kollegen bei der Ausübung ihrer Arbeit angegangen, oft verbal, manchmal auch körperlich. Offizielle Zahlen vom Bundesamt für Statistik weisen in dieselbe Richtung. Um für dieses Problem zu sensibilisieren, hat der SEV eine umfassende Kampagne für mehr Sicherheit und Respekt gegenüber dem Verkehrspersonal lanciert.
Die SBB hat letzten Herbst bekannt gegeben, dass sie täglich etwa zehn Aggressionen gegen ihr Personal registriert. Auch die offiziellen Zahlen des Bundesamts für Statistik (BfS) zeigen, dass die Anzeigen wegen Gewalt und Drohungen gegen Behörden und Beamte in den letzten Jahren gestiegen sind, insbesondere während der Coronapandemie, was nicht zuletzt auf die Durchsetzung der Maskenpflicht zurückzuführen ist.
Fakt ist: Die Mitarbeitenden der öffentlichen Verkehrsbetriebe erleben immer mehr Gewalt und Aggressionen. Der SEV hat Kenntnis von zahlreichen Kolleginnen und Kollegen, die während ihrer Arbeit bereits verbal oder tätlich angegangen wurden. Deren Sicherheit ist ein zentrales Anliegen des SEV. Viele Verkehrsbetriebe bekunden aber Schwierigkeiten, effektive Lösungen zu finden. Aus diesem will der SEV mit einer Kampagne sensibilisieren und auf die Problematik aufmerksam machen.
GEWALT ALS OFFIZIALDELIKT
Der SEV setzt sich mit gezielten Massnahmen dafür ein, dass die Gewalt im öffentlichen Verkehr sichtbar wird und alle – sowohl die Verkehrsbetriebe, die Öffentlichkeit die öV-Kundinnen und Kunden und die Mitarbeitenden als auch Polizeikorps, Fangruppierungen und nicht zuletzt die Politik – dafür sensibilisiert werden. Ein öffentliches Bewusstsein kann dazu beitragen, dem Thema mehr Gewicht zu geben und die Lösungssuche voranzutreiben.
Zum Bewusstsein gehört auch zu verstehen, dass sich strafbar macht, wer beispielsweise einen Reisebegleiter oder eine Lokführerin angreift. Die Sicherheitskampagne des SEV will unter anderem verdeutlichen, dass eine Aggression gegen das Verkehrspersonal ein Offizialdelikt ist und von Amtes wegen verfolgt wird. So ist es in Artikel 59 des Personenbeförderungsgesetz festgehalten. Den Anstoss dazu hat die «Charta für die Verbesserung der Sicherheit im öffentlichen Verkehr» (Charta gegen Gewalt) aus dem Jahr 2000 gegeben. Sie wurde von zahlreichen Verkehrsbetrieben aus der ganzen Schweiz unterzeichnet und soll in diesem Jahr – zum 25. Jubiläum – erneuert werden.
NOTFALLKARTE
Um im Ernstfall rasch und korrekt zu handeln, hat der SEV neue Notfallkarten in drei Sprachen produziert. Die Karten enthalten wichtige Informationen zur Vorgehensweise im Ereignisfall und einen QR-Code, der zu ausführlicheren Handlungsanweisungen auf der SEV-Webseite führt. Der SEV wird die Notfallkarten bei Flächenbesuchen und Anlässen verteilen. Sie können auch kostenlos bestellt werden unter (Mindestbestellmenge: 25 Stück).
AKTIONEN UND VERANSTALTUNGEN
Der diesjährige SEV-Kongress widmet sich unter anderem auch dem Thema Sicherheit für das Verkehrspersonal. An einer Podiumsdiskussion soll das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden. Der SEV wird am Kongress neben den Notfallkarten auch weiteres Kampagnenmaterial wie Armbänder und Buttons abgeben.
Am jährlich wiederkehrenden Aktionstag vom 3. September plant der SEV diverse (Verteil-)Aktionen in den verschiedenen Regionen der Schweiz. Weitere Infos dazu folgen.
Eine Serie in der SEV-Zeitung zu unterschiedlichen Aspekten des Themas – zum Beispiel mit den Initianten der Charta gegen Gewalt und mit Stimmen aus der Mitgliedschaft – begleitet die Sicherheitskampagne des SEV.
Der SEV setzt mit seiner Sicherheitskampagne ein starkes Zeichen gegen Gewalt und für mehr Respekt im öffentlichen Verkehr. Folgende Veranstaltungen sind vorerst geplant:
Chantal Fischer
Sicherheitskampagne: Wichtige Daten
13. Juni (2. Kongresstag): Podiumsdiskussion zum Thema Sicherheit im Kursaal in Bern.
3. September: Jährlicher Aktionstag «Stopp Gewalt – Mehr Respekt für das Personal» in verschiedenen Regionen der Schweiz.
25. November: Jubiläumsveranstaltung anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Charta gegen Gewalt und Neuauflage der Charta.