Triebfahrzeugführende B100

1047 Unterschriften für angemessenen Lohn

Am 10. Juli übergab am SBB-Hauptsitz in Bern-Wankdorf eine Delegation der SEV-Sektion BAU Ticino, begleitet von zwei Gewerkschaftssekretären, die Petition «Sie bewegen die SBB auch!» an HR-Verantwortliche der SBB. Die Petition verlangt für die SBB-Triebfahrzeugführenden B100 einen angemessenen, besseren Lohn, der den Anforderungen und der Wichtigkeit ihrer Funktion entspricht.

Von links: Rainer Ducrey, Stephanie Gerwe und Doris Matyassy von der SBB, Aldo Sciamanna und Hermann Blättler von der SEV-Sektion BAU Ticino, Giuseppe Lanini vom Zentralausschuss SEV-BAU, BAU-Ticino-Sekretär Ferruccio Noto,Regionalsekretär Pascal Fiscalini und Gewerkschaftssekretär Urs Huber.

«Immer wieder wechseln Kollegen zu andern Unternehmen oder werden Streckenlokführer, um mehr zu verdienen», erklärte bei der Petitionsübergabe BAU-Ticino-Präsident Aldo Sciamanna, Fahrleitungsmonteur und selber Lokführer B100 bei SBB Infrastruktur, der stellvertretenden HR-Leiterin SBB, Doris Matyassy. «Es geht uns nicht nur um den Lohn, sondern auch um das gute Funktionieren unserer Teams und um die Verbundenheit zum Unternehmen, dem das Lokpersonal davonläuft! Es geht Know-how verloren!»

Deshalb fordern die Petitionär/innen einen Lohn, der auch ihre Polyvalenz als Führer unterschiedlichster Lok- und Schienenfahrzeugtypen bis hin zu Kranen und Hebebühnen berücksichtigt. Sowie ihre vielfältigen Aufgaben auf den Baustellen, wo sie oft auch als Rangier- und Sicherheitschefs fungieren. Und ihre Verantwortung. Zu berücksichtigen ist auch ihre Verpflichtung zu periodischen Prüfungen als Lokführer und zu kontinuierlicher Weiterbildung, wie die Petition weiter ausführt. Ganz zu schweigen vom gestiegenen Zeitdruck auf den Baustellen, der Arbeit draussen bei jedem Wetter und dem Schichtdienst.

Doris Matyassy und Aldo Sciamanna

Lösungsvorschlag bis Ende September

„Der SEV erwartet von den Verantwortlichen, dass sie bis Ende September eine Lösung im Sinne der Petition aufgleisen“, präzisierte SEV-Gewerkschaftssekretär Urs Huber, Leiter des SEV-Teams Infrastruktur, gegenüber Doris Matyassy. Diese, Rainer Ducrey, Leiter HR Infrastruktur und Stephanie Gerwe, Leiterin Personalpolitik SBB zeigten Verständnis für das Anliegen und signalisierten Gesprächsbereitschaft.

Die Petition wurde von 1047 Kolleg/innen vor allem aus der Instandhaltung Infrastruktur, aber auch aus anderen SBB-Bereichen und aus allen Landesteilen unterschrieben. „Dies zeigt, dass das Anliegen auch bei andern Personalkategorien auf Verständnis stösst und Rückhalt geniesst“, sagte der Tessiner SEV-Regionalsekretär Pascal Fiscalini.

 

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